Architektenwettbewerb: Neubebauung des City Centers wird Attraktivität der Böblinger Innenstadt maßgeblich steigern
In die Böblinger Innenstadt kommt Bewegung: Gestern tagte das Preisgericht zum Architektenwettbewerb Neubebauung City Center. Die BBG hat 2017 das in die Jahre gekommene City Center gekauft und wird das Gebäude im Herzen der Stadt zurückzubauen. Auf dem Gelände soll ein Neubau-Mix aus Einzelhandel, Büros und Wohnen entstehen. In den nächsten Jahren soll so eine deutliche Stärkung der Unterstadt erfolgen.
Aufgrund der städtebaulichen Bedeutung hatte die BBG einen nicht-offenen Realisierungswettbewerb ausgelobt, an dem sich acht bundesweit renommierte Büros beteiligten. Als Sieger ging einstimmig der Entwurf des Büros Steinhoff/Haehnel Architekten GmbH aus Stuttgart hervor. Auf dem zweiten Platz landete der Entwurf des Aachener Büros kadawittfeldarchitektur.
Der Siegerentwurf überzeugte die Jury vor allem durch seine städtebauliche Setzung. So heißt es in der Urteilsbegründung: „Der Hochpunkt am Friedrich-List-Platz ist an diesem städtebaulichen Übergang richtig gesetzt, auch die Höhenstaffelung zur Olgastraße bindet sich gut ein. Insbesondere überzeugt die Ausbildung der Volumina, die eine neue Verbindung der zwei Straßen durch einen sich zu zwei Seiten aufweitenden öffentlichen Raum schafft. Von hier aus sind die großflächigen Handelsräume erschlossen und können zudem kleine Einheiten wie Bäckerei und Café mit Außengastronomie den Straßenraum beleben. Sogar die Verkehrsfläche im 1. Obergeschoss erfüllt ein einsehbarer und angenehm proportionierter Zugang im Blickpunkt der beiden Plätze.
Gut gelegene Treppenhäuser erschließen auch von den Straßenseiten die auf den Gewerbeflächen liegenden Wohnungen. Hier entwickeln sich auf dem größeren Baufeld durch eine drei- bis fünfgeschossige Wohnwelt und grüne Freiflächen eine räumliche Qualität sowohl nach außen zur Stadt als auch nach innen zum Wohnhof.
Durch die unterschiedlichen Höhen gelegenen großen Grünbereiche wurde ein spannender Weg im Erdgeschoss für die Stadtbewohner und zugleich eine reizvolle Freiraumgestaltung geschaffen. So ergibt sich die Anbindung an die Kreissparkasse und ermöglicht über das vorgeschlagene Bistro einen attraktiven Freiraum für die Büros, die gut erschlossen und geschnitten sind.“
„Für dieses wichtige Quartier in der Unterstadt haben wir städtbaulich einen sehr gelungenen Entwurf prämiert“, so der Böblinger Oberbürgermeister Dr. Stefan Belz. Und weiter: „Die Wegeverbindung zwischen Wolfgang-Brumme-Allee und Olgastraße ist sehr einladend. Sehr gelungen stellt sich auch die Mischung und die aufgelockerte Bauweise für Wohnen, Arbeiten und Handel dar, in der sich künftig die Bürgerinnen und Bürger der Stadt sehr wohl fühlen werden.“
Vielfältige Nutzung im neuen Quartier
Der Entwurf von Steinhoff/Haehnel Architekten sieht die Realisierung von rund 90 Wohnungen vor. Zudem entstehen 9.924 m² Bruttogeschossfläche Einzelhandel und rund 4.850 m² Bruttogeschossfläche Gewerbe.
„Das Wettbewerbsergebnis zeigt sehr gut, wie wir uns Wohnen, Leben und Arbeiten in der Böblinger Innenstadt künftig vorstellen“, so der Geschäftsführer der BBG, Rainer Ganske. Und weiter: „Mit großzügigen Einzelhandelsflächen ermöglichen wir ein atrraktives Angebot zur wohnungsnahen Versorgung, kleine Plätze schaffen Aufenthaltsqualität und zudem entsteht neuer Wohnraum in bester Innenstadtlage. Gleicheitig schaffen wir eine neue Verbindung zwischen dem Bereich der Bahnhofstraße und der Wolfgang-Brumme-Allee und lösen auf diese Weise hervorragend den Sperrriegel des heutigen City Centers.“
Die BBG wird sich nun mit den Preisträgern zusammensetzen und über die beabsichtigte Zusammenarbeit sprechen. Der letzte Mietvertrag im City Center endet spätestens am 31.07.2020, im Anschluss daran will die BBG zügig mit dem Rückbau beginnen. Die Abbrucharbeiten dauern insgesamt rund sechs Monate. Aktuell erarbeitet die BBG für diese Zeit ein Abbruchkonzept. Und strebt idealerweise im direkten Anschluss der Abbrucharbeiten die Realisierung des neuen Quartiers an.