BBG und Hospizverein realisieren ein Hospiz in Böblingen
Gemeinsam mit dem Hospizverein Region Böblingen-Sindelfingen e.V. wird die Böblinger Baugesellschaft (BBG) an der Karlstraße / Ecke Talstraße im Herzen von Böblingen ein Hospiz realisieren. Die Planungen sollen nun soweit voranschreiten, um spätestens 2022 mit dem Bau starten zu können.
Wenn eine Krankheit so schwer oder so weit fortgeschritten ist, dass keine Heilung mehr möglich ist, brauchen Erkrankte und ihre Angehörigen einen geschützten Ort, in dem ihnen auf diesem letzten Abschnitt besonders viel Fürsorge zuteil wird und in dem die bestmögliche Linderung der belastenden Symptome im Vordergrund steht . Nicht immer ist es möglich, diese Sterbebegleitung in den eigenen vier Wänden zu ermöglichen. Hospize als stationäre Einrichtungen sind auf die umfassende Versorgung und Begleitung von schwerkranken Menschen und ihrer Angehörigen spezialisiert. In Deutschland gibt es rund 230 dieser stationären Einrichtungen.
Gemeinsam mit dem Hospizverein Region Böblingen-Sindelfingen e.V. wird die BBG an der Karlstraße / Ecke Talstraße in Böblingen ein solches Hospiz realisieren. Die BBG hat sich das Grundstück gesichert; es eignet sich deshalb besonders gut für eine solche Einrichtung, weil es ein wichtiges Anliegen der Hospizarbeit ist, das Sterben und die Auseinandersetzung mit dem Tod wieder in die Mitte der Gesellschaft zu holen. Auch die gute Erreichbarkeit spricht für diesen Standort. Die BBG bleibt im Besitz der Immobilie, wird die Räumlichkeiten aber so planen, dass sie den Anforderungen des Hospizvereins bzw. des Betreibers als Mieter genau entsprechen. „Als der Hospizverein auf uns zugekommen ist und wir erste Gespräche dazu geführt haben, war uns als BBG sofort klar, dass wir dieses so wichtige Ziel des Vereins unterstützen und den gemeinsamen Bau eines stationären Hospizes realisieren wollen“, erläutert der Geschäftsführer der BBG, Rainer Ganske. Und weiter: „Als BBG kommen wir unserer sozialen Aufgabe nach, dies zeigt sich auch in vielen anderen Projekten. Das Sterben gehört zum Leben dazu. Mit einem Hospiz helfen wir sowohl den Sterbenden als auch den Angehörigen, diesen so schweren Weg möglichst gemeinsam und in Würde zu gehen.“
„Als Hospizverein freuen wir uns darüber, dass wir mit der BBG eine kompetente und engagierte Bauträgerin an unserer Seite haben. So bekommt unsere Vision vom stationären Hospiz eine große Dynamik und die Fertigstellung rückt in greifbare Nähe“, so die Vorsitzende des Hospizvereins Region Böblingen-Sindelfingen e.V., Maria Dries-Koblowsky.
Hospiz als kleine, familiäre Einrichtung
In stationären Hospizen werden Menschen dann aufgenommen, wenn sie an einer Krankheit leiden, die unaufhaltsam fortschreitend innerhalb einer absehbaren Zeit zum Tode führt und die Versorgung zuhause nicht mehr gewährleistet werden kann. Die medizinische Behandlung beschränkt sich auf Symptomlinderung. Die durchschnittliche Verweildauer liegt in Deutschland momentan zwischen 20 und 25 Tagen. Die Patienten – oder Gäste, wie sie im Hospiz heißen – werden von qualifiziertem Pflegepersonal mit viel Zuwendung gepflegt. In der Regel verfügen die Hospize nur über wenige Betten. Dies ermöglicht eine familiäre Atmosphäre.
Das geplante Hospiz soll Platz für acht Plätze bieten. Andere Parameter werden noch festgelegt. Zudem werden in den nächsten Monaten die Planungen konkretisiert und ein entsprechendes Baugesuch vorbereitet. Die BBG plant, spätestens 2022 mit dem Hochbau zu starten. Ziel ist es, das Hospiz bis 2024 fertigzustellen.
Die Anfänge des Hospizvereins Region Böblingen-Sindelfingen e.V. liegen im Jahr 2017 – aus der Mitte der Bevölkerung kam der Impuls, ein stationäres Hospiz in der Region zu errichten. Rasch formierte sich ein Vereinsvorstand aus Ehrenamtlichen unterschiedlicher gesellschaftlicher Gruppen. Bereits im Januar 2018 erfolgte die formelle Vereinsgründung und die Gemeinnützigkeit wurde zuerkannt. Heute zählt der Verein 286 Mitglieder; auch die große Zahl an Spenden, die dem Verein zugedacht werden, zeigt, dass das Anliegen in der Mitte der Gesellschaft angekommen ist und wertgeschätzt wird.
Seit vielen Jahren unterstützt die BBG soziale Einrichtungen und Projekte. Auch mit anderen Partnern hat sie zuletzt vergleichbare Einrichtungen realisiert, so beispielsweise in ihrem neuen Quartier in Magstadt. Ergänzend zu den dortigen Eigentumswohnungen entstanden dort Räumlichkeiten für eine Wohngruppe mit Behinderung der Gemeinnützigen Werkstätten und Wohnstätten (GWW) als auch eine sogenannte EMILIA-Wohngemeinschaft für Menschen mit Pflegebedarf. EMILIA steht für „Eigenständig Miteinander Leben Im Alltag“ und ist eine Mini-Wohngemeinschaft, in der fünf Bewohner ambulant betreut werden.